Der erste Teil ist nicht weit weg, klicke HIER. Bitte lesen, bevor du das weitermachst ;-)
Wir haben gesehen, wie es so sein kann als Blogger, was ich unter dem Begriff "Influencer" verstehe und warum ich das eigentlich mache. Und jetzt folgt Teil 2.
Beispielsweise nach einem Blogpost folgt meistens ein Instagram Post. Da kommt meine Influencer-Rolle zum Vorschein.
The Influencer Life
Hört sich fast nach weniger Arbeit an, ist es aber nicht (unbedingt). Für mich gehört Instagram zu meiner Influencer Plattform, deshalb konzentriere ich mich jetzt auf diese App.
Instagram ist nicht mehr dasselbe wie früher, das haben wohl alle bemerkt. Gestartet als normale Fotobearbeitungsapp, ist es später zu einer beliebten Social Media Plattform geworden.
Irgendwann hat aber Instagram entschieden: "ich zeige dir die Posts nicht mehr chronologisch, sondern zeige ich dir nur noch die Posts, die ich für dich als relevant einstufe. Und ICH, Instagram,
entscheide auch, ob dein Post relevant ist oder nicht, ob ich es vielen Menschen zeigen will oder nicht. Du kannst etwas dazu beitragen, aber das Grösste übernehme ich!" Diva! Ich, ich, ich! :-D
Das heisst aber, damit es auf dieser App "läuft", muss man sich Mühe geben. Besonders sein. Etwas anbieten. Und du musst eine aktive Community haben, also ist es von Vorteil wenn du
Deinesgleichen findest, also Menschen die einen oder mehreren deiner gezeigten Themen mögen oder etwas Gemeinsames haben mit dir.
Allgemein habe ich bei mir bemerkt, dass reine Produktfotos weniger gut laufen, als wenn ICH SELBST im Bild zu sehen bin. Menschen wollen meistens die Personen hinter den Profilen sehen.
Will ich mich doch mal nicht zeigen, damit es in meinem Feed nicht aussieht als wäre ich total selbstverliebt (ob es dann so ist, ist eine andere Geschichte ) :-D dann muss man sich richtig,
richtig Mühe geben!
Fotografieren
Da kommen wir zum Thema Fotografieren. Erstens Mal muss man hoffen, dass das Wetter mitspielt. JA, du liest richtig! Nur Blogger und Influencer verstehen dieses Problem! Helles Tageslicht ist die
beste Voraussetzung für qualitativ gute Fotos! Also musst du zuerst mal während dem Tag zu Hause sein und Zeit haben für die Pics, dann muss das Wetter stimmen. Stimmt es nicht, wartet man halt.
Hat man aber Druck oder eine Deadline dann muss man sich helfen können. Ausser man kann sich ein halbes Fotostudio leisten, dass können manche wirklich, mag ich denen auch von Herzen gönnen. Ich
kann (will zurzeit) mir das Fotostudio aber nicht leisten und deshalb habe ich mir günstigere Varianten zugelegt. Die zwar helfen, aber perfekt sind sie nicht. Für Notfälle reichen sie aber aus.
Aus diesem Grund mögen Blogger und Influencer fototechnisch die helle Saison (Spät-Frühling, Sommer und Früh-Herbst).
Produktfotos sind eben auf Instagram (zumindest auf meinem Profil) weniger beliebt. Wenn ich doch will, dass das mit viel Aufwand kreierten Foto doch ein Bisschen angeschaut wird, dann kann ich
nicht einfach das Produkt auf dem Boden oder Tisch stellen und fotografieren. Nöö! Kannste glatt vergessen! Meine Statistiken sprechen, nein, die schreien laut. Und schrill. Zum Glück schliesse
ich meistens die Tür und öffne sie nur einmal im Monat aus Neugier. Mit Ohropax in den Ohren.
Eine mögliche Variante ist das berühmte Flatlay. Das heisst, es soll aussehen, als hättest du deine Tasche auf dem (am besten hellen, weissen) Boden ausgeleert und das Ganze zufällig gefallene
Zeug jetzt fotografierst. Natürlich muss das betroffene Produkt genau in der Mitte und/oder im Fokus sein. Selbstverständlich hat das Foto aber dann gar nichts mit Tasche ausleeren und Zufall zu
tun. In Wahrheit musst du die Dinge doch ganz genau so hinlegen, dass es zwar aussieht, als wäre es zufällig, aber doch mega schön für's Auge ist. Und das ist eine Herausforderung! Das Produkt
muss wie gesagt im Fokus stehen. Dann brauchst du Deko. Nicht zu viel und nicht zu wenig. Passend zum Thema. Ausser du hast einen minimalistischen Account. Dann heisst es weniger ist mehr.
Trotzdem muss es auch harmonisch sein. Aber bitte keine Konkurrenten im Bild. Alles No Name. Pflanzen. Tücher, Schmuck (wenn man keinen Schmuck "werben" will, sonst bitte keinen weiteren Schmuck
als Deko). Laub im Herbst. Schneeflöckli im Winter. Sonnenstrahl im Sommer. Frühlingsgefühle im Frühling. Zeitschriften. Aber bitte keine Zeitschrift mit dem Titel "wie du deine Hämorrhoiden im
Griff bekommst". Es muss zum Thema passen. Fashion, Beauty und Lifestyle Themen passen meistens gut. Marmor!!! Marmor ist immer noch nicht ganz out auf Instagram. Und die altbekannten
Lichterketten, wenn man sie mag. Und so weiter und so fort. Verstehste? Einfach ist was anderes!
Hast du endlich das Foto (oder wie in meinem Fall, zwischen 20 und 130). Musst du das beste Bild heraussuchen und dann diesen bearbeiten. Verbessern. Dinge schärfen, Dinge im Hintergrund
verblassen lassen, das Bild heller machen, kräftiger, etc. Da kann ein Bild schnell durch 3-5 Apps vorbei müssen.
Ich achte dann darauf, dass wenn ich etwas zeigen will, wo man die Farbe WISSEN MUSS, ich keine Filter benutze, die die Farbe verfälschen könnten. Ist die Farbe aber nicht wichtig, benutze ich
neuerdings sehr gerne Filter von der berühmten Carmushka. Ich dachte, ich hätte die nicht nötig, aber jetzt sehe ich selbst den Unterschied und die vielen Feedbacks zu meinen anders wirkenden
Fotos geben mir genug Bestätigung, dass das für mich doch die beste Entscheidung war!
Da reine Produktfotos aber eben trotz grossem Aufwand nicht so gut leisten, muss man das Produkt am Besten mit sich selbst im Bild fotografieren. Mach das mal ohne Fotograf. In letzter Zeit habe
ich zwar manchmal Helfer dabei, aber meistens heisst es Selbst ist der Influencer! :-D Mit Selbstauslöser und ganz viel Geduld versucht man das Bild zu schiessen. Und ihr könnt euch nicht
vorstellen, was mein Smartphone schon alles erleben musste um am richtigen Ort fixiert zu werden.
Caption
Die schwierigere Arbeit folgt (zumindest bei mir, weil ich grossen Wert auf die Caption lege) erst noch. Denn dann soll eine coole, spannende, packende Caption her, am besten eine, die die
Community "aktiviert" zu liken oder noch besser, zu kommentieren. Da fängt es wieder von vorne an, zusätzlich folgen aber noch weitere Details: Idee finden. Text schreiben. Text korrigieren,
anpassen, allenfalls kürzen (bei mir jetzt, da ich gerne Romane schreibe, falls das noch niemand bemerkt hat), Frage stellen, was will ich von meinen Pfupfis wissen, die richtigen Hashtags
heraussuchen und setzen, aber nicht zu viele, sonst löscht Instagram alles wieder, evtl. die richtigen Profile taggen (ich bin da sehr strikt, ich tagge nur die, die es wirklich betreffen).
WICHTIG: Caption immer kopieren oder irgendwo in den Notizen sichern, bevor man postet. Denn man weiss bei Instagram nie! Plötzlich postest du und aus irgendeinem guguseli blödes Detail löscht
Instagram deine ganze Arbeit an Caption. Da könntest du dezent deinen Smartphone an die Wand schmeissen. Ganz dezent. Machst du aber nicht. Aber dein Magen macht kurz einen Salto und aus deinem
Mund bricht ein Vulkan aus. Just saying.
Einige Kosten
Was man beispielsweise nicht sofort sieht, sind die Kosten, die ein Blogger oder Influencer hat/haben kann.
- Ich persönlich bezahle einen Jahresbeitrag für meinen Blog, damit ich den überhaupt haben darf.
- Wenn ich an Events gehe, zahle ich den Transfer immer selbst. Und wie gesagt, es ist für mich nichts um die Ecke.
- Ich bin meine beste Followerin und habe mir in den Jahren sooooo viele Produkte selbstgekauft. Gefühlt viel mehr, als das ich sie "gesponsert" erhalten habe. Heute bin ich da ein
Bisschen ruhiger geworden (dazu folgt auch einen Blogartikel), aber ihr wollt nicht wissen, wie viele kleine und grosse Geschäfte ich in den vielen Jahren unterstützt habe, einfach weil ich das
wollte. Und ja, mein Porte-Monnaie hat viel gelitten.
- Auch die Bearbeitungsprogramme /-apps sind (wenn man richtig gute möchte) nicht kostenlos. Da zahlt man einmalig oder monatlich oder jährlich einen Beitrag.
- Meine geliebten neue Filter, diese wurden mir auch nicht geschenkt. Ja, man zahlt auch für professionelle Presets (von Profis und talentierten Menschen vordefinierte Filter/Bearbeitungen)
allfällige Schwierigkeiten
- Ich persönlich arbeite noch Teilzeit. Und nicht wenig. Habe dann noch den Haushalt, der immer zuverlässig auf mich wartet. Und ich habe eine Familie, Mann und Sohn. Freunde habe ich ja auch.
Und mich selbst, die hätte ich ja auch noch!
- Als Blogger solltest du wenigstens ein Bisschen was von SEO verstehen, du musst lernen Analytics zu lesen, deine Statistiken zu überprüfen, zudem musst du dich auch ein Bisschen mit Rechte,
Datenschutz (DSGVO) usw. auskennen. Und ein grobes html-Wissen ist dabei auch sehr hilfreich, da man hier eine Homepage "kreiert". Eigentlich könnte man noch mehr Wissen sammeln, um den eigenen
Blog ideal zu pushen, leider habe ich zurzeit die Möglichkeit nicht dazu, aber das folgt alles noch!
- Vor allem auf Instagram gibt es einige Störfaktoren, die einem evtl. ein Bisschen deprimieren könnten. Diesen Faktoren gebe ich keine Macht mehr, deshalb möchte ich sie jetzt auch nicht
mehr detailliert erwähnen. Ich schütze mich von diesen negativen Gedanken. Ich versuche mir die "Grossen" wie Chiara Ferragni oder Carmushka als Vorbild zu nehmen. Denen ist es egal, was die
anderen tun. Sie schauen für sich und machen weiter. Und haben dabei so riesen Erfolg. Sie schauen NIE links und rechts. Sie sind talentiert und machen einfach weiter.
- Negative Kommentare, Haters und Co. Die gibts wirklich. Ich wurde einige Male damit konfrontiert, aber man muss auch lernen, wie man am Besten damit umgeht. Bis heute blieb ich immer sachlich
und freundlich, solange die Kritik nicht beleidigend war. Und das hat mich weitergebracht, denn bis heute mögen mich diese wenigen Menschen nach dem Gespräch. Einfach weil ich sie
wahrgenommen habe, ich sie ernstgenommen habe und versucht habe zu verstehen, wo das Problem liegt. Folgt aber eine respektlose beleidigende Kritik, mache ich kurzen Prozess. Kein Platz auf
meinem Profil. Löschen!
Und manchmal, manchmal hilft (falls passend) auch eine Prise Witz!
Verdienst
Verdient man damit eigentlich etwas? Ich weiss, du willst das wissen. Ich spreche wie immer in diesem Artikel über meine persönlichen Erfahrungen und die aktuelle Situation! Stand November
2019.
Ihr wisst ja, dass man mit PR Samples keine Rechnungen zahlen kann. Für mich persönlich würde auch nicht in Frage kommen, meine PR Samples zu verkaufen. Damit sie nicht alle bei mir unbenutzt
liegen (da ich ab und zu welche erhalte und ich z.B. nur ein Gesicht habe), verschenke ich sehr vieles an Bekannten, Freunden, Familienmitglieder oder verlose (ist für mich wie ein
Verschenken an meiner Community) unbenutzte Produkte.
Und ja, jetzt kommt es! Ab und zu darf ich eine bezahlte Kooperation abschliessen. Würde ich von diesem "Hobby" leben, müsste ich wohl mehr darauf achten. Ich bin aber mehr als glücklich, wenn
ich wenigstens meine Hobby-Kosten ammortisieren kann.
In den vielen Jahren als Bloggerin konnte ich einen Stammkunden für mich gewinnen. Eine bestimmte Firma arbeitet regelmässig mit mir. Und ich bin diesem Partner sehr dankbar für das
mir entgegengebrachte Vertrauen. Dazu möchte ich noch erwähnen, dass ich schon immer Kundin bei diesem Partner war, lange vor unseren Zusammenarbeit. Das macht mich umso happier.
Wenn ich eine Meinung abgebe bzw. etwas empfehle, dann ist dass immer total ehrlich. Man kann meine Meinung nicht "kaufen". Das Vertrauen meiner LeserInnen und Followers ist mir extrem
wichtig. Damit ich aber auch keine bösen Überraschungen habe, filtere ich die Anfragen, die reinkommen, schon im Voraus. Allgemein nehme ich nur Aufträge an (ob bezahlt oder unbezahlt), die zu
mir passen, mir gefallen oder mein Interesse extrem wecken. Auf jeden Fall solche, bei denen ich dahinter stehen kann. Und ja, ich musste schon mehrmals (auch) bezahlte Kooperationsanfragen
absagen.
Wie schon im ersten Teil erwähnt, liebe ich das Ganze einfach. Dieses Hobby ist MEIN HERZENS-HOBBY. Ich habe euch alles aufgelistet wie es aus meiner Sicht ausschaut.
Hast du die Leidenschaft dafür, machst du das alles mit Freude und nimmst alles in Kauf. Hast du keine Leidenschaft dafür, ist es nur Last und Druck und kann einem unglücklich machen. So wie
in jedem Bereich und jeder Tätigkeit im Leben.
Keine Ahnung wie es in 10 Jahren aussieht. Ob man dann immer noch bloggt oder "influenct". Oder was es für neue Dinge es dann geben wird. Ich geniesse es jetzt. Ich kann in diesem Hobby meinen
Leidenschaften, meiner Kreativität freien Lauf geben und es tut einfach gut.
Deshalb danke ich dir, dir und dir, dass ich dieses Hobby ausüben darf. Hätte ich nicht euch, die meine Romane, Reviews, Gedanken, #valisfiveminutes,
Produktvorstellungen, Tagebuchbeiträge, Erzählungen, Instagram Posts und Stories,... lesen, hören, anschauen und ja manchmal sogar kommentieren und mit mir kommunizieren, dann würde dieses Hobby
nicht existieren.
DANKE. Danke. DANKE!
XOXO
Vali